EUROPAWOCHE: BESUCH DES EUROPAPARLAMENTS IN STRASSBURG


Europawoche: Besuch des Europaparlaments in Straßburg am 12. Mai 2016

„In der Vergangenheit war Europa der Kontinent mit den meisten kriegerischen Auseinandersetzungen. Nicht freier Reiseverkehr, einheitliche Roaminggebühren oder Verbraucherschutz, sondern nie wieder Krieg in Europa war deshalb das zentrale Ziel, das die Gründungsväter der Europäischen Gemeinschaft vor Augen hatten. Dieses Bewusstsein ist in der heutigen Wohlstandsgesellschaft oftmals nicht mehr selbstverständlich.“ Mit diesen Worten begrüßte der Europaabgeordnete Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament sowie CSU-Mitglied des Bezirks Oberpfalz, am 12. Mai 2016 unsere Besuchergruppe, bestehend aus 12 Schülerinnen und Schülern der Q 12, Sigrid Söldner sowie Mitgliedern des Rotary Clubs Nürnberger Land. Der Rotary Club Nürnberger Land veranstaltete im Rahmen eines diesjährigen Clubprojekts den Besuch der Schulgruppe beim Europaparlament in Straßburg. Ziel dieser Veranstaltung war es, den Schülerinnen und Schülern einen hautnahen Einblick in die Tätigkeit des EU Parlaments zu ermöglichen und einen Europaabgeordneten persönlich zu treffen. Obwohl Plenarsitzungen nicht immer in Straßburg, sondern turnusmäßig oft auch in Brüssel stattfinden, hatten die Schülerinnen und Schüler Glück und konnten an diesem Tag einer Plenarsitzung des EU Parlaments beiwohnen. Hierbei wurde von Parlamentariern aus verschiedensten Ländern eine Richtlinienvorlage zur Erleichterung der Einreise und des Aufenthalts von Drittstaatenangehörigen in die EU zu Forschungs- oder Studienzwecken kontrovers diskutiert und anschließend darüber abgestimmt. Ferner erhielten die Teilnehmer eine Führung durch das Parlamentsgebäude mit Informationen über das Parlament sowie die besondere Architektur des Parlamentsgebäudes. Danach konnten die Abiturienten Fragen an den Europaabgeordneten Albert Deß richten. Am Ende bekam jeder Teilnehmer die Urkunde „Botschafter Europas“ als Dank für das besondere Interesse an Europa ausgehändigt.

Abgerundet wurde das Programm am Vortag mit einer Führung durch das Straßburger Münster sowie einem Besuch der Gedenkstätte Natzweiler-Struthof, welche sich ca. 55km südwestlich von Straßburg auf einer Höhe von 700m in den Vogesen befindet. Es handelt sich um das einzige Konzentrationslager der Nationalsozialisten auf französischem Territorium. Die Gedenkstätte umfasst den Lagerkomplex, ein Museum in einer Lagerbarracke sowie ein flammenförmiges Mahnmal zum Gedenken an die Deportierten, das 1960 von Staatspräsident Charles de Gaulle eingeweiht wurde und die Schrecken und Gräueltaten der damaligen Zeit ins Gedächtnis ruft. Bei den Schülerinnen und Schülern des P-Seminars Geschichte, die sich im Unterricht mit den Menschenrechtsverletzungen der Nationalsozialisten auseinandergesetzt hatten, hinterließ die Exkursion nicht nur bleibende Eindrücke, sondern sie konnten auch ihr im Unterricht erworbenes Wissen ergänzen und mit Blick auf die deutsch-französische Geschichte vertiefen.

Erschienen in: „Der Bote – N-Land“, 26.05.2016