Weihnachtskonzert des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Röthenbach am 21.12.2016


 

Feierlicher und besinnlicher Rahmen zum Jahresabschluss

Mit Besinnlichkeit und Ruhe in die Weihnachtsferien zu starten, das ist der Wunsch Vieler in einer nicht immer unbeschwerten Zeit. Das Weihnachtskonzert des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Röthenbach half dabei vielen Mitgliedern der Schulfamilie, sich auf ein Fest der Freude und Hoffnung einzustimmen. Einen sehr feierlichen Rahmen dazu bot dieses Jahr die Heilig-Kreuz-Kirche in Röthenbach.

Mit dem Einzug des Vokalensembles (Leitung Priska Wagner-Paulus) im Kerzenschein erklangen die Chortöne des Kanons ‚Dona nobis pacem’ und die festliche Atmosphäre war für jedermann zu spüren. Das Schulorchester mit seinen Streichern und Flöten ließ Bach und auch traditionelle englische Weihnachtslieder erklingen. Ein andachtsvolles Ave Maria spielte Geigensolist Julian Kuppel. Musiklehrerin Wagner-Paulus unterstützte das Flötenquartett unter anderem beim ‚Marsch der Zinnsoldaten’ aus dem Ballett ‚Der Nussknacker.’

Die Schülerinnen und Schüler der „Voices of GSG“ unter der Leitung von Michael Sikora rührten das Publikum mit ihren Interpretationen bewegender Popsongs. Einzelne Interpretinnen sangen Lieder von Bob Dylan, Silbermond, Birdy oder Rihanna. Ebenso berührend ertönte die bekannte Melodie Hallelujah von Leonard Cohen. Die 7 Mädchen und Jungen der 6. Klassen namens „Black and White“ huldigten Justin Bieber; die Band des GSG trug mit ‚Cuddle Up’ zur Stimmung bei.

Auch der Unterstufenchor (Leitung Heidi Voß, 5. bis 6. Klasse) erfreute die Zuhörer, denn die einstudierten Lieder wurden abwechselnd mit Adventsgedichten mutig vorgetragen.

Der Große Chor, bestehend aus Oberstufenschülern, wurde von einigen Kolleginnen und Hubert Ruppert begleitet. Die rhythmischen Songs waren weihnachtliche Gospels und Spirituals.

Schulleiter Clemens Berthold lobte das Engagement der beteiligten Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte. Sein Dank galt den jungen Künstlerinnen und Künstlern, die es geschafft hatten, die Schulfamilie in eine schöne uns stimmungsvolle Welt zu entführen, den Schultechnikern für Klang und Beleuchtung, und der evangelischen Gemeinde Röthenbach dafür, „dass wir hier sein durften“.

Mit einem gemeinsamen ‚O Du Fröhliche’ des Großen Chors und aller anderen Sänger fand das Weihnachtskonzert seinen Abschluss und erweckte die ersehnte friedvolle Weihnachtsstimmung.

Simone Sünkel

2. Platz beim Kreisentscheid Schulmannschaft Volleyball


 

Dieses Schuljahr wurde erstmals eine Schulmannschaft Volleyball in der Jungen III (Jahrgang 2002-2005) gemeldet. Die Jungen belegten beim Kreisentscheid den 2. Platz. Obwohl unsere Mannschaft gut mitspielte, musste sie sich letztlich verdient gegen die deutlich stärker aufgestellte Mannschaft des Gymnasium Altdorfs geschlagen gegeben, die fast ausschließlich Spieler des Jahrgang 2002 einsetzte. Es spielten (Okan Baris, Lennart Götting (8a), Robert Riedel, Pascal Hierteis, Fritz Gröger (8d), Philipp Riedel, Matti Rösner (7c), Florian Novak (6c) und Ferdinand Ehrbar (5b)).

70 Jahre Bayerische Verfassung – Veranstaltung mit Dr. Helmut Ritzer am Geschwister-Scholl-Gymnasium Röthenbach


Sieben Jahrzehnte gelebte Demokratie

Das Jubiläum „70 Jahre Bayerische Verfassung“ ist auch für das Geschwister-Scholl-Gymnasium  Anlass, sich an die Geburtsstunde der Grundordnung des Freistaats  Bayern zu erinnern. Am 8. Dezember 1946 war die bayerische Verfassung in Kraft getreten und auf den Tag genau 70 Jahre später sprach der ehemalige Vizepräsident des Bayerischen Landtags Dr. Helmut Ritzer , der von 1982 bis 2003 dem Landesparlament angehörte, zu den Röthenbacher Gymnasiasten der zehnten Jahrgangsstufe.

presse-2„Angesichts des Trümmerfeldes“, das sind die ersten Worte der bayerischen Verfassung.  1946 herrschten widrige Bedingungen in einer Zeit des Mangels und der Zerstörung. Um den Schülerinnen und Schülern die historische Situation zu veranschaulichen, verglich Dr. Ritzer die Bilder der zerbombten  Landeshauptstadt,  die vor 70 Jahren noch  in Trümmern lag, mit dem syrischen Aleppo.  In München verhandelten die Parteien damals bei Minusgraden  in der Aula der Ludwig-Maximilians-Universität über die 188 Artikel der bayerischen Verfassung. Die  Erfahrung von Krieg und Gewalt vereinte alle Demokraten. Die bayerische Verfassung ist die demokratische Antwort auf eine „Staats- und Gesellschaftsordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Menschen“, wie es in der Präambel heißt. Dass die Verfassung auch als  Zeitdokument zu verstehen ist, zeigte Ritzer zur Erheiterung der Schülerinnen und Schüler an Artikel 141, Absatz 3, der als sogenannter „Schwammerlparagraph“ bekannt geworden ist. Er erlaubt(e) Bürgern die „Aneignung wildwachsender Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang.“

Dr. Wilhelm Hoegner, „Vater der Verfassung“ und erster Bayerischer Ministerpräsident,  hatte den Entwurf der Grundordnung des weiß-blauen Freistaats  im Schweizer Exil geschrieben  und nach Ende des NS-Terrors auf Ruf der Alliierten nach Bayern gebracht. Hoegner hatte sich von dem Schweizer Demokratiemodell inspirieren lassen und die Elemente Volksbegehren und Volksentscheid mit in die Verfassung aufgenommen. Dr. Ritzer würdigte Hoegner als großen Mann der SPD: „1924 wurde Hoegner in den Bayerischen Landtag gewählt, später in den Deutschen Reichstag. Dort war er ein erbitterter Gegner Hitlers. Er war einer der SPD-Abgeordneten, die gegen das Ermächtigungsgesetz stimmten.“

Der Experte in Fragen der staatsbürgerlichen Bildung informierte  die Schüler auch über den Aufbau des bayerischen Regelwerks. Er betonte außerdem, dass die bayerische Verfassung nicht nur Rechte kenne, sondern die Bürger ebenso in die Pflicht nehme, etwa bei Ehrenämtern. Der Bürger habe die Verpflichtung diese Verfassung zu hegen, zu pflegen und für die Zukunft zu verteidigen.

70 Jahre – und noch immer aktuellpresse-5

Die heutigen Herausforderungen der Gesellschaft seien zwar für die 180 Mitglieder der Verfassunggebenden Landesversammlung  nicht absehbar gewesen, die Väter und Mütter der bayerischen Grundordnung hatten jedoch mit großem Weitblick einen Garanten für Sicherheit und Stabilität geschaffen. So sind in der bayerischen Grundordnung  von 1946 bereits der Naturschutz (Art. 141 BV), der Zugang zur Bildung für alle (Art. 128 BV), der gleiche Lohn für gleiche Arbeit und die Mindestlöhne (Art. 169 BV) festgeschrieben. Die Grundzüge der Hoegnerschen Verfassung haben sich  bis zum heutigen Tag bewährt. Sie enthalte, so Ritzer, auch Vorschriften über das soziale Gesellschaftsleben, welche man im  Grundgesetz nicht mehr findet.  Die Frage, was der ehemalige sozialdemokratische Landtagsabgeordnete und Verwaltungsjurist  an der Bayerischen Verfassung besonders zu schätzen wisse, beantwortete er ohne lange zu überlegen mit dem direkten Einfluss des Volkes.

Helmut Ritzer (geb. 1938) führte die Zehntklässler in den  beiden Schulstunden nicht nur durch 70 Jahre Bayerische Verfassung, sondern er vermittelte ihnen auch einen lebendigen Einblick in die Arbeit eines Politikers, der auf  bewegte Zeiten und auf fünf Jahrzehnte gelebte Demokratie zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger zurückblicken kann.

Museum im Koffer: Ab in die Steinzeit!


Amelie sitzt am Bohrer und kann es kaum glauben, dass die Menschen der Jungsteinzeit mit dieser schlichten Technik Erfolg hatten. Emily zertrümmert mit Hilfe von zwei großen Steinen Haselnüsse und zerkleinert einen Apfel mit einem Schaber. Sie und ihr Team wollen nämlich einen leckeren Hirsebrei kochen. Ihre Freundinnen versuchen währenddessen mühsam Wolle zu spinnen. An sieben verschiedenen Stationen konnten die Sechstklässler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums nachvollziehen, welche Fertigkeiten die Menschen im Laufe der Zeit entwickelt hatten und welche Veränderungen es von der Alt- zur Jungsteinzeit gab. Ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte war die Töpferei. Die Kinder folgten auch den Spuren der Bandkeramiker, töpferten und verzierten Tongefäße. Egal, ob bei der Herstellung von Amuletten oder beim Abschlagen der Klingen aus Feuerstein, die Geschichtsanfänger der 6. Klassen waren auch heuer wieder eifrig am Werk. Ihre Reise in die Steinzeit dauerte drei Schulstunden und wurde begleitet vom „Museum im Koffer“.

Der Kunstraum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums hatte sich in p1000879ein lebendiges Museum verwandelt. Wissensvermittlung wurde zum spannenden Erlebnis. Bevor die Kinder die einzelnen Stationen ausprobieren durften, wurde erst einmal wiederholt und gründlich nachgedacht. Mit einem langen Kunststoffband, das die Menschheitsgeschichte verdeutlichte, konnte die Entwicklung sehr anschaulich vermittelt werden. Köpfchen war gefragt bei der chronologischen Zuordnung der Schädel. Wie kann man ihr Alter bestimmen? Worin unterscheiden sie sich? Ist es der nachgebildete Schädel eines Neandertalers, der eines Australopithecus oder gehörte er doch einem homo sapiens? Handlungsorientiertes Lernen mit Freude am Entdecken ermöglicht einen Zugang zur Geschichte, der im herkömmlichen Unterricht in dieser Form schwer zu leisten ist. Durch den Besuch des mobilen Museums begriffen die Schüler im wahrsten Sinne des Wortes, dass die Geschichte der Menschheit aus einem Jahrtausende andauernden Entwicklungsprozess entstanden ist, der vom Menschen eine aktive und kreative Anpassung an die Umwelt erforderte. Die Kinder erwarben durch die Arbeit in Gruppen soziale Kompetenzen und entwickelten durch die nachempfundenen Aktivitäten ein tieferes Verständnis für das Leben in früheren Zeiten.