Museum im Koffer: Ab in die Steinzeit!


Amelie sitzt am Bohrer und kann es kaum glauben, dass die Menschen der Jungsteinzeit mit dieser schlichten Technik Erfolg hatten. Emily zertrümmert mit Hilfe von zwei großen Steinen Haselnüsse und zerkleinert einen Apfel mit einem Schaber. Sie und ihr Team wollen nämlich einen leckeren Hirsebrei kochen. Ihre Freundinnen versuchen währenddessen mühsam Wolle zu spinnen. An sieben verschiedenen Stationen konnten die Sechstklässler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums nachvollziehen, welche Fertigkeiten die Menschen im Laufe der Zeit entwickelt hatten und welche Veränderungen es von der Alt- zur Jungsteinzeit gab. Ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte war die Töpferei. Die Kinder folgten auch den Spuren der Bandkeramiker, töpferten und verzierten Tongefäße. Egal, ob bei der Herstellung von Amuletten oder beim Abschlagen der Klingen aus Feuerstein, die Geschichtsanfänger der 6. Klassen waren auch heuer wieder eifrig am Werk. Ihre Reise in die Steinzeit dauerte drei Schulstunden und wurde begleitet vom „Museum im Koffer“.

Der Kunstraum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums hatte sich in p1000879ein lebendiges Museum verwandelt. Wissensvermittlung wurde zum spannenden Erlebnis. Bevor die Kinder die einzelnen Stationen ausprobieren durften, wurde erst einmal wiederholt und gründlich nachgedacht. Mit einem langen Kunststoffband, das die Menschheitsgeschichte verdeutlichte, konnte die Entwicklung sehr anschaulich vermittelt werden. Köpfchen war gefragt bei der chronologischen Zuordnung der Schädel. Wie kann man ihr Alter bestimmen? Worin unterscheiden sie sich? Ist es der nachgebildete Schädel eines Neandertalers, der eines Australopithecus oder gehörte er doch einem homo sapiens? Handlungsorientiertes Lernen mit Freude am Entdecken ermöglicht einen Zugang zur Geschichte, der im herkömmlichen Unterricht in dieser Form schwer zu leisten ist. Durch den Besuch des mobilen Museums begriffen die Schüler im wahrsten Sinne des Wortes, dass die Geschichte der Menschheit aus einem Jahrtausende andauernden Entwicklungsprozess entstanden ist, der vom Menschen eine aktive und kreative Anpassung an die Umwelt erforderte. Die Kinder erwarben durch die Arbeit in Gruppen soziale Kompetenzen und entwickelten durch die nachempfundenen Aktivitäten ein tieferes Verständnis für das Leben in früheren Zeiten.