Erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb der First-Lego-League


 

FLL_2017_Team_EinSteinAm Samstag, 18.11.2017 nahmen zwei Teams unserer Schule am Reginalwettbewerb der First-Lego-League teil. Team EinStein, bestehend aus Rebekka Kessel, Annika Stuible, Tobias Ott, Moritz Stadelmann und Christof Ramsteck, sowie Team Projekt mit den Schülern Nicolas Bär, Niklas Hörber, Domonic Burkl, Fabian Pürschel und Luis Sperber.

Beide Teams haben sich intensiv seit September vorbereitet. Selbst in den Herbstferien wurde gebaut und programmiert. Die Mühe hat sich gelohnt. Beide Teams konnten mit ihren Robotern punkten und erreichten beim „Robot-Game“ den sechsten und achten Platz. In der Gesamtwertung  belegten die Teams die Plätze  neun und zehn von 18 teilnehmenden Teams.

EhemaligeSehr erfreulich war auch der Besuch und die Unterstützung einiger ehemaliger Schüler aus der Robotics-Familie unserer Schule!

Die Schüler hatten viel Freude an dem sehr gut organisierten Wettbewerb und möchten im nächsten Schuljahr ihre Leistung noch steigern.

Jetzt wird erst einmal sortiert und aufgeräumt, denn im Januar beginnen die Robotics-Anfängerkurse. Dort können dann die Schüler ihre Erfahrungen weitergeben. Sicher finden sich dort weitere Talente für den nächsten Wettbewerb.

 

„Flucht vom Galgenberg“: Lesung am Geschwister-Scholl-Gymnasium Röthenbach


 

Der Erste Weltkrieg, die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts, markiert einen Epochenbruch. Die Gewalt,p1010069 die er freisetzte, übertraf alles Dagewesene. Septime Gorceix (Jahrgang 1890) war ein französischer Unteroffizier, der im Ersten Weltkrieg in der Nähe von Verdun gegen deutsche Soldaten kämpfte. Seine Erinnerungen an Krieg, Gefangenschaft und Flucht, bereits 1930 veröffentlicht, hat der Würzburger Historiker und langjährige Redakteur der Tageszeitung „Main-Post“ Dr. Roland Flade jetzt wiederentdeckt und neu herausgegeben. Der gebürtige Röthenbacher Hartmut Pürner, der vor 31 Jahren am Röthenbacher Gymnasium als Schüler die Abiturrede gehalten hatte und heute als Deutschlehrer in Genf tätig ist, übersetzte den französischen Originaltext.

Das deutsch-französische Partnerschaftskomitee und der Förderverein des Geschwister-Scholl-Gymnasiums unter der Leitung von Angela Wallenta und Brigitte Weinberg luden die beiden Herausgeber zu einer Lesung aus Gorceix‘ Buch „Flucht vom Galgenberg“ in die kleine Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ein. Musikalisch begleitet wurde die Lesung von Marie Loire Steinkrug am Klavier.

Von Verdun nach Würzburg

Gorceix‘ Erinnerungen beginnen Ostern 1915 auf den Höhen von Les Eparges in der Nähe von Verdun mit „Angriffen und Gegenangriffen, dem Wüten der Maschinengewehre und Gewehre, Schutzwällen aus Sandsäcken und auch aus Leichen, deren Inneres beim Einschlagen der Granaten herumfliegen. Das ist keine Schlacht mehr, sondern eine abscheuliche Schlächterei.“ In dieser Nacht wurde Septime Gorceix gefangen genommen und mit dem Zug über Lothringen nach Würzburg gebracht. Flade wies gleich zu Beginn der Lesung darauf hin, dass der französische Lehramtsstudent Gorceix trotz des Massensterbens bei Verdun nie von irrationalen Hassgefühlen gegenüber den Deutschen geleitet war. In seinem Buch beschreibt er vor allem die Jahre von 1915 bis 1917 in dem Kriegsgefangenenlager Hubland auf dem Würzburger Galgenberg. Dort blickte der junge Mann durch Stacheldraht auf die Festung Marienberg, die als Gefängnis für französische Offiziere diente, und kämpfte gegen Heimweh, gegen die lähmende Enge im Lager und vor allem gegen den quälenden Hunger an.

Kulturleben im Lager

Die Herausgeberfluchtamgalgenberg Flade und Pürner betonen in ihrem Vorwort, dass Septime Gorceix ab dem Moment, als er nicht mehr der feindliche Soldat an der Front sondern nur Gefangener war, im Gegensatz zum Zweiten Weltkrieg noch als Mensch behandelt wurde. Dies bestätigen auch die zahlreichen Beschreibungen des regen Kulturlebens im Lager. Bei den Fotos, die beispielsweise eine Fußballmannschaft oder Theateraufführungen zeigen, käme man nie auf den Gedanken, dass sie in einem entbehrungsreichen Kriegsgefangenenlager aufgenommen wurden. Eine weitere Textstelle, die gelesen wurde, betraf einen Würzburger Jesuitenpater, der sich um die Gefangenen kümmerte, und von der Erlaubnis, ein Orchester auf die Beine zu stellen und im Lager am Galgenberg regelmäßig Konzerte zu geben. Im August 1916 ließ sich Gorceix zum Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft einteilen. Dort lernte er auch das bayerische Landleben und die fränkische Bevölkerung kennen. Zu dieser Zeit spielte der französische Kriegsgefangene schon mit dem Gedanken zur Flucht, um der lähmenden Langeweile zu entkommen. Die Strafen für misslungene Fluchtversuche hielten sich damals noch im Rahmen. Septime Gorceix musste nach seinem ersten gescheiterten Fluchtversuch– er wollte in die Schweiz – nur drei Wochen ins Gefängnis. Nach seinem zweiten Versuch kam er in ein Lager in der böhmischen Stadt Deutsch-Gabel. Von dort plante er mit der Eisenbahn durch Österreich-Ungarn zu fahren. Und es klappte: Im dritten Anlauf im Juni 1918 erreichte er Rumänien, das nicht von deutschen Truppen besetzt war. Als Tourist kehrte Septime Gorceix, inzwischen Geschichtsprofessor an der Sorbonne, 1935 wieder nach Würzburg zurück. Dr. Flade erzählte, dass der Besitzer eines Würzburger Hotels, der im Ersten Weltkrieg als Dolmetscher im Lager am Galgenberg gearbeitet hatte, den ehemaligen Kriegsgefangenen herzlich begrüßte und ihn mit offenen Armen aufnahm.

Gewidmet hat Septime Gorceix sein beeindruckendes Buch damals seinem kleinen Sohn Antoine, heute hochbetagt, mit dem Flade und Pürner in freundschaftlichem Kontakt stehen.