„Das geht mich doch nichts an!“ – Oder?! For the Great Blue Cold now Reigns – Eine Theaterproduktion über die Verschmutzung der Meere


 

Die Mittelstufentheatergruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasium hat sich dieses Jahr an ein ambitioniertes Projekt gewagt – ein selbst verfasstest Stück über die zunehmende Bedrohung des Lebensraums Meer durch Plastik und anderen Müll, den wir Menschen tagtäglich gedankenlos produzieren.

Gelungen ist den 12 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 und 9 unter Leitung von Dirk Benker eine aufrüttelnde, informative, aber auch teilweise heitere Produktion, die das Publikum nachdenklich gestimmt und dazu angeregt hat, das eigene Verhalten kritisch zu überdenken. Der Plastikmüll, der anfangs noch fein säuberlich in gelben Säcken am Rand des Geschehens lag, machte sich schnell breit und nahm bald den gesamten Bühnenraum ein, sodass Urlauber, Fische und Meerjungfrauen sich ihren Weg durch Plastiktüten und Flaschen bahnen mussten, was bei den Zuschauern an sich schon ein Gefühl des Unbehagens verursachte. Als das Publikum dazu noch mit unangenehmen Fakten über den Müll in den Ozeanen geradezu bombardiert wurde (genial dazu passend die pantomimische Darstellung mit Hilfe von Luftmatratzen), gab es wohl keinen, der nicht mit einem schlechten Gewissen an das eigene Konsumverhalten und das viele Plastik im eigenen Haushalt dachte. Genau das war aber auch die Intention des Stücks – die Schüler wollten gezielt aufrütteln und das Bewusstsein der Menschen im Umgang mit ihrer Umwelt schärfen. Weil aber keiner nur belehrt werden will, wechselten sich informative Sequenzen ab mit poetischen, bewegten Szenen, in denen die Schauspieler zeigten, wie man mit wenigen Requisiten, dafür aber viel Bewegung und Fantasie, passender Musik und Lichteffekten beeindruckende Bilder inszenieren kann. Ein von Haien bedrohter Fischschwarm, eine von den Männern enttäuschte Seejungfrau und ein kenterndes Forschungsschiff – es gab nichts, was die Schauspieler nicht überzeugend präsentieren konnten.

Auch Röthenbachs Bürgermeister Klaus Hacker und Landrat Armin Kroder zeigten sich beeindruckt. „Die Botschaft ist angekommen“, so Kroder. Jeder kann aus diesem Stück etwas mit nach Hause nehmen und durch seine persönlichen Entscheidungen dazu beitragen, dass nicht alles noch schlimmer wird.