So gut, dass man es sich ein zweites Mal anhören kann – Rückblick zum GSG Berufsbasar 2023


 

In diesem Jahr bescherte uns der Rücklauf unseres Aufrufs zum Berufsbasar viele Redner:innen und ein breites Angebot. Dank der großen Anzahl an Sessions konnten wir nicht nur den 10. und 11. Klassen Input zur beruflichen Orientierung geben, sondern auch den Neunt- und Zwölftklässlern Plätze anbieten.

Unser GSG Konzept, in dem Leute aus dem Berufs- oder Studienleben berichten, hebt sich von typischen Berufsmessen ab:

Manche Personen vertreten bewußt keine Firma, sondern erzählen einfach aus ihrem Alltag – mit den positiven aber auch den negativen Aspekten. In solchen Fällen wird dann auch mal nach dem Werdegang der Person gefragt.

Bei Referent:innen, die ihren Arbeitgeber vertreten, geht es zumeist auch um die Stellen, die eine Firma zu bieten hat.

Beide Arten der Vorstellung bieten ihren Reiz und wir freuen uns, dass wir 2023 das ganze Spektrum bieten konnten.

Einige Referent:innen waren zum wiederholten Male dabei – weil es Spaß macht und man gar nicht mehr so viel vorbereiten muss. Ein Referent berichtete sogar, dass sich in seiner Session auch ein Teilnehmer vom Vorjahr fand – was wohl für sich spricht.

2023 zum ersten Mal waren auch Student:innen mit von der Partie, um ihre Erfahrungen mit den Schüler:innen zu teilen. Hier wurden besonders viele alltagsrelevante Fragen gestellt, zum Beispiel, wie viel Geld man als Student ausgibt.

Die Rückmeldungen der Teilnehmer:innen waren positiv. Besonders die große Auswahl an Studien- und Berufsfeldern, die Freundlichkeit und Kompetenz der Referent:innen und die ausführliche Möglichkeit in den kleinen Gruppen Fragen stellen zu können, fand Anklang. Auch wurde es wertgeschätzt, mal etwas Genaueres aus der Berufspraxis zu erfahren.

Manche Schüler reflektierten, dass sie vor dem Basar wenig Ideen gehabt hatten, was sie nach dem Abitur einmal beruflich machen könnten. Der Berufsbasar hätte ihnen Anregungen gegeben und unterschiedliche Möglichkeiten aufgezeigt.

Allen, die trotzdem noch nicht so recht wissen, wohin ihr Interesse sie zieht, bleibt zu sagen: Manchmal hilft es schon zu wissen, was du nicht willst.
Und: die wenigsten Menschen gehen in dem Beruf in Rente, den er oder sie einmal gelernt hat. Dies trifft in der heutigen, von digitalen Technologien geprägten Zeit sicher mehr zu denn je.
Eine Berufswahl muss also nicht in Stein gemeißelt sein.

Mit dem Job-Futuromat des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung kann man bereits heute einen kleinen Blick in die Zukunft des jeweiligen Wunsch-Arbeitsfeldes wagen…

Der Elternbeirat als Veranstalter bedankt sich nochmals herzlich bei den Referent:innen für ihr Engagement und die Bereitschaft, unseren Jugendlichen Möglichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen.

Eine besondere Erwähnung gebührt den jungen Damen des lazy´s Teams unter der Leitung von Frau Pfeil, die professionell augen- und gaumenschmeichelnde Häppchen für unsere Gäste vorbereitet hatten. Vielen Dank dafür!

Herzlichen Dank auch an Herrn Bretzner, der uns in seiner Funktion als Koordinator für berufliche Orientierung tatkräftig unterstützt hat.

 

 

Nicole Götting  und Sonja Spitzmüller

im Namen des GSG Elternbeirates

 

Kuchen-Verkaufsaktion zugunsten der Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien


 

Ein voller Erfolg war die Kuchen-Verkaufsaktion zugunsten der Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien.

Die Tutorinnen und Tutoren des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, allesamt Schüler der 10. Jahrgangsstufe, haben den Donnerstagnachmittag größtenteils damit verbracht, Kuchen und Muffins zu backen, Früchte zu schokolieren und Waffelteig vorzubereiten. Einen Tag später, am Freitag, den 10. März, fand nämlich am Geschwister-Scholl-Gymnasium ein großer Kuchenverkauf statt, um Spenden für die Opfer der Erdbebenkatastrophe zu sammeln. Da auch die Eltern bereits im Vorfeld informiert wurden, hatten viele Schülerinnen und Schüler ihr Pausenbrot bewusst zu Hause gelassen und stattdessen Geld dabei, um die Aktion zu unterstützen. Und so waren die beiden Verkaufsstände gleich nach dem Pausengong von hungrigen Mitschülern umlagert, die in kürzester Zeit sämtliche angebotenen Leckereien aufgekauft haben. Durch die Aktion kam der stolze Betrag von 530 Euro zusammen, der nun einer Hilfsorganisation gespendet wird.

Der Schulleiter Clemens Berthold freut sich sehr über so viel Engagement der Schülerinnen und Schüler zur Unterstützung der Erdbebenopfer. „Es ist wirklich beeindruckend, mit wie viel Elan das alles vorbereitet und durchgeführt wurde!“, so Berthold.

Anne Georg Orrù

Regionalwettbewerb der First-Lego League


Nachdem das Robotikteam unserer Schule zwei Jahre lang digital am Wettbewerb teilgenommen hatte, freuten sich alle Teilnehmer auf den Wettbewerb live im Gemeinschaftshaus in Nürnberg-Langwasser.

Dreizehn Schulen aus Nordbayern nahmen teil. Hendrik, Jakob, Julis, Konstantin, Paul, und Tim hatten sich sehr gut vorbereitet und erzielten bei den drei Durchgängen des Robot Games konstant gute Punktwertungen. Mit dem fünften Platz verfehlten sie leider knapp das Halbfinale.

Die Kategorien Forschungspräsentation, Robot Design und Teamspirit wurden dieses Jahr von einer Jury im Rahmen einer 30 Minuten langen Prüfung beurteilt. Als Ergebnis wurden jeweils drei Teams nominiert und nur der Sieger bekannt gegeben. Unser Team „EinStein“ wurde leider nicht nominiert.

Mit den vielen Eindrücken des ganztägigen Wettbewerbs und der starken Performance bei der Hauptdisziplin Robot Game trat das Team den Heimweg an. In der S-Bahn wurden schon Pläne für Verbesserungen und die kommenden Anfängerkurse geschmiedet.

Die Schüler freuen sich schon sehr, ihr Wissen an interessierte SchülerInnen unserer Schule weiterzugeben.

Erdbeben in der Türkei und in Syrien: auch unsere Schüler:innen wollen helfen


 

Einige Schülerinnen und Schüler unserer Q12 haben nach den schrecklichen Berichten über das schwere Erdbeben in der Türkei und in Syrien einen Spendenaufruf bei uns am GSG gestartet, der auch gehört wurde. Innerhalb weniger Stunden konnte so eine große Anzahl an dringend benötigten Hygieneartikeln, Verbandsmaterialien, Babynahrung etc. zusammengetragen werden, die die engagierten Schüler:innen in mehr als 30 Hilfspakete verpackten und der Röthenbacher Moschee übergaben. Von dort wurden sie in das Krisengebiet weitergeleitet.

Die ganze Schulfamilie ist mit ihren Gedanken bei den Opfern dieser schlimmen Katastrophe!

Unsere Schüler:innen der 10A bei Gericht


 

Im Rahmen des Wirtschaft und Recht Unterrichts besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10A am 24.1.2023 zwei Gerichtsverhandlungen des Landgerichtes im Justizpalast Nürnberg.

 

Um richtig vorbereitet zu sein, simulierte die Klasse im Vorfeld unter der Leitung von Frau Bahadir ein Gerichtsverfahren als Rollenspiel, das den Ablauf einer Verhandlung, von der Anklage bis zum Urteil veranschaulichen sollte. Hierzu wurde an jede Schülerin und jeden Schüler eine bestimmte Rolle vergeben, die sie oder er vorbereiten und spielen musste. Der Probefall handelte von einem Taxifahrer der betrunken mit 0,94 Promille einen Verkehrsunfall verursacht hatte, bei dem seine Passagierin verletzt wurde. Nach Abschluss der Beweisaufnahme und Zeugenbefragung kamen wir zu dem Ergebnis, dass der Fahrer eine sechsmonatige Freiheitsstrafe auf Bewährung, einen Führerscheinentzug und eine Geldstrafe von 4000 Euro zu erwarten hätte. Durch dieses Rollenspiel hatte die gesamte Klasse nun gute Kenntnisse über die Abläufe und Aufteilung der einzelnen Parteien im Verfahren und konnte sehen, dass in einem Rechtstaat geregelte, keineswegs willkürliche, Verfahren zu einem Urteil führen.

 

Der interessanteste Fall, der an diesem Tag verhandelt wurde, betraf eine Anklage wegen illegalen Drogenbesitzes. Der Angeklagte wurde mit 0,06 Gramm Methamphetamin mit Straßenverkaufswert von etwa einem Euro von der Polizei aufgegriffen, die es ohne Probleme beschlagnahmen konnte. Bei der Verlesung der Anklageschrift forderte die Staatsanwaltschaft wegen der immensen kriminellen Vergangenheit des Angeklagten mit vierzehn Vorstrafen drei Monate Freiheitsentzug. Der Beschuldigte gestand die Tat und wurde deswegen von der Richterin zu einem Monat Freiheitsentzug verurteilt. Von den Schülerinnen und Schülern wurde besonders dieser kontroverse Fall diskutiert und im Nachhinein wurden auch zahlreiche Fragen an die Richterin gestellt.

 

Im zweiten Verfahren ging es um den Vorwurf der illegalen Beschäftigung. Der Angeklagte hatte einen Freund bei sich angestellt ohne zu wissen, dass dieser sich illegal in Deutschland aufgehalten hatte. Zum Glück für den Angeklagten konnte seine Anwältin eine Einstellung des Verfahren von Seiten der Staatsanwaltschaft erreichen, was auch ein Highlight für viele Schülerinnen und Schüler war, da sie ihn vor einer lebensentscheidenden Strafe retten konnte.

 

Durch den Besuch konnten alle selbst die Atmosphäre eines Gerichtes erfahren und einen Einblick in die Praxis der Rechtsprechung miterleben.

 

Alexander Brandmüller

Antirassismus-Projekt mit der Klasse 9a


 

1. Workshop zum anatolischen Folkloretanz

Im ersten Workshop, der am 19.10.2022 um 13:30 Uhr stattfand, durften die SuS der untersuchten Klasse einen traditionellen türkischen Folkloretanzworkshop durchführen. Zwei externe Leiter der anatolischen Volkstanzgruppe “Nürnberg Türk Halk Oyunlari Toplulugu” wurden dafür an die Schule eingeladen. Die Veranstaltung fand in der alten Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Röthenbach an der Pegnitz statt. Der Workshop begann zunächst mit der Geschichte des anatolischen Tanzes. Dafür wurden die unterschiedlichen Gebiete der Türkei auf einer Karte mit ihren traditionellen Tänzen aufgeführt und erklärt. Die Tänze haben unterschiedliche Bedeutungen. Sie sind vor allem geprägt durch Naturereignisse, Lebenserfahrungen, Liebesgeschichten oder Probleme der Bevölkerung. Daher entstanden unterschiedliche Tanzstile. Der Tanz „Bar” stammt aus Nordostanatolien. „Çiftetelli”, verwandt mit dem griechischen „Tsifteteli”, ist ein Bauchtanz aus den westtürkischen Städten, der in osmanischer Zeit entstand. „Halay” wird in der östlichen Mittelmeerregion, in Ost-, Südost- und Zentralanatolien getanzt. „Halay” ist der am weitesten verbreitete Tanzstil und sehr bekannt. „Hora” kommt aus der westlichen Marmararegion. „Horon” entstand in der östlichen Schwarzmeerregion und ist das Markenzeichen der türkischstämmigen Menschen im Schwarzmeerbereich. „Kaşık Karşılama” ist ebenfalls in der Schwarzmeerregion und im westlichen Zentral- und Südanatolien verbreitet. „Kolbastı” ist ein schneller und energievoller Tanz, der ebenfalls aus der östlichen Schwarzmeerregion um die Stadt Trabzon stammt. „Kafkas Oyunları” stammt aus der Provinz Ardahan, Iğdır und Kars. „Zeybek” wird vor allem in der westlichen Mittelmeerregion getanzt.

Nachdem die SuS die Geschichte dieser Tanzarten kennengelernt hatten, begann der praktische Teil dieser Veranstaltung. Sie durften diese Tanzstile ausprobieren und wurden durch die Leiter trainiert. Zu jedem Schritt wurde die Geschichte des Schrittes erklärt. Ursprünglich wurden die Tänze unter anderem auf Verlobungsfeiern, Hochzeiten oder besonderen Events vorgeführt. Dies hat sich bis zur heutigen Zeit erhalten. In den Tanzschritten sind oft Darstellungen des Wassers, des Regens, der Pflanzen, der Tiere und der Ernte erkennbar. Auch das Melken einer Kuh oder das Backen eines Brotes sind eingebaut. Aber auch alltägliche Probleme, vor allem der Dorfbewohner, werden in Tanzbewegungen wiedergegeben.
Die SuS der 9. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums tanzten die Schritte aus den unterschiedlichen Tanzstilen nach und wussten, dass mit jeder Bewegung eine Geschichte erzählt wird. Damit kamen sie in Berührung mit der Kultur Anatoliens und verstanden die Emotionen hinter dem Folkloretanz. Sie können nachvollziehen, warum diese Tänze so entstanden sind. Es ist positiv überraschend, dass die SuS mit Begeisterung dabei sind und die Motivation durch die Gruppendynamik noch gestärkt wird. Folkloretänze machen besonders in Gruppen viel Freude. Alle SuS machen mit und hören interessiert zu. Sie sammeln persönliche Erfahrungen, indem sie es am eigenen Körper ausprobieren dürfen. Die Offenheit der SuS hat Wirkung. Mit eineinhalb Stunden aktiver Teilhabe wird die Veranstaltung mit positivem Feedback seitens der SuS beendet.

2. Workshop zum indischen Instrument Sitar

Am 27.10.2022 findet am Vormittag der Workshop zum indischen Instrument Sitar im Klassenzimmer der 9. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums statt. Hierfür wird der Musiklehrer Christian Kathrein aus der Musikschule Fürth eingeladen. Zunächst stellt dieser sich vor und beschreibt seinen Aufenthalt in Indien in Zeitraum seines 20. bis 25. Lebensjahr. Das Instrument Sitar hatte er damals mit nach Indien genommen, um es dort von einem Meister beigebracht zu bekommen. Die SuS hören interessiert zu. „Sitar” stammt aus dem Persischen („Setar”), welches ab dem 13. Jahrhundert als Hofsprache in Nordindien galt. Das Instrument wurde vor allem für persische und hinduistische Melodien verwendet. Außerdem hat es einen muslimischen Hintergrund. Das Besondere an dem Instrument ist, dass morgens, mittags und abends unterschiedliche Melodien und Töne gespielt werden. Es gibt das „Morgenraga”, „Mittagaraga” und „Abendraga”. Das heißt, die Sitar wird zu jeder Melodie und für den entsprechenden Raga neu gestimmt. Die Resonanzsaiten (Taraf) werden dabei auf die gerade verwendete Skala gestimmt. Die längste Saite ist der Grundton, und die darunterliegende Septime wird dann aufwärts bis zur hohen Terz gestimmt. Manche Töne können dabei in der mittleren Oktave doppelt gestimmt werden. Die Sitar hat heute normalerweise zwischen 18 und 20 Saiten. Bis zu 13 Resonanzseiten verlaufen unterhalb der Bundstäbe. Der Grundton kann damit individuell gewählt werden.

Nachdem der Workshopleiter die Geschichte, sowie das Stimmen und den Aufbau des Instruments beschrieben hat, dürfen die SuS sich mit der Spielweise des Instruments beschäftigen. Der Leiter bittet die SuS der 9. Klasse die Position des Spielens einzunehmen. Sie sitzen mit überschlagenen Beinen auf dem Boden. Die Sitar liegt dabei auf dem linken Fuß, des mit überkreuzten Beinen sitzenden Spielers. Oftmals zieht man dafür die Socken aus, damit das Instrument nicht rutscht. Das Instrument wird schräg gehalten, und die linke Hand greift die Saiten hinter den Bünden. Die Saiten werden dann schließlich mit dem Plektrum aus Draht angeschlagen. Im Anschluss spielt der Leiter den Morgenraga und Abendraga vor, um den SuS den Unterschied zu zeigen. Dafür muss er für beide Ragas jeweils einzeln stimmen. Die SuS dürfen zuhören. Nachdem Vorspiel werden Fragen gestellt und die Geschichte darüber erzählt.

Gegen Ende der Veranstaltung traut sich dann ein Schüler zu fragen, ob der Leiter Christian früher lange Haare trug, da er ihn als die Person seiner Zukunft sieht und auch gerne so werden möchte. Dies zeigt, dass Musik und die persönliche Berührung mit anderen Kulturen einige Emotionen bewirken können.

3. Ausflug mit der Mittelschule

Die dritte Veranstaltung ist ein Ausflug, der am 24.10.2022, stattfindet. Die SuS dürfen in Nürnberg über City Games Nürnberg mit den SuS der Willkommensklasse der Geschwister-Scholl-Mittelschule in Röthenbach an der Pegnitz eine Escape City Tour machen. Hierfür haben sich SuS und Lehrkräfte zunächst um 08:45 Uhr morgens in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums getroffen. Gemeinsam wird mit dem Zug nach Nürnberg gefahren, wo bereits die Spielleitung des City Games Nürnberg wartet. Insgesamt sind es 40 SuS, 20 SuS aus dem Gymnasium und 20 SuS aus der Mittelschule. Die Deutschklasse besteht aus geflüchteten Kindern, einer heterogenen Gruppe, die erst seit drei Jahren in Deutschland sind, aber sich bereits auf Deutsch unterhalten können. In der Stadt werden die 40 SuS in Gruppen eingeteilt, wobei die Gruppen mit SuS des Gymnasiums und der Mittelschule durchmischt werden. Das Ziel ist, dass innerhalb der Gruppen eine Zusammenarbeit zwischen den SuS der 9. Klasse und den geflüchteten Kindern der Mittelschule entsteht. Sie sollen die Aufgaben der Escape City Tour gemeinsam lösen, was nur in enger Zusammenarbeit möglich ist. Das heißt, die SuS sind gezwungen miteinander zu kommunizieren und Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Da die Kinder der Willkommensklasse/Deutschklasse alle eine Migrationsgeschichte aufweisen, begegnen die SuS der Klasse 9A hier ebenfalls unterschiedliche Kulturen und Traditionen, vielleicht auch anderem kulturellen Temperament. Schließlich arbeiten die SuS doch zusammen und man merkt: je mehr Zeit vergeht, desto näher kommen sich die SuS und lassen ich aufeinander ein. Der Prozess war sehr spannend zu beobachten.

(Funda Bahadir)

 

 

Verbrechen lohnt sich nie!


 

Bedrohung, Schlägerei, Körperverletzung, Diebstahl, Einbruch, Raubüberfall, Drogenkonsum, Hehlerei – eine beachtliche Liste an Straftaten, die das Leben von Henry-Oliver Jakobs viele Jahre prägen. Jakobs wächst in den 1970er Jahren in Hamburg St. Pauli auf – wohlbehütet, wie er betont. Und doch begeht er bald erste kleine Diebstähle. Sieben Jahre ist er da alt. Mit den Jahren schraubt sich die Gewaltspirale immer weiter hoch. „Ich bekam nie die Konsequenzen meines Tuns zu spüren, nie wurde ich erwischt – leider“, sagt Jakobs aus heutiger Sicht. Und so macht er immer weiter.

Heute sitzt Jakobs dem P-Seminar Ethik, das sich in Kooperation mit PHM Maik Kaiser von der Bundespolizei mit dem Thema ‚Zivilcourage‘ auseinandersetzt, gegenüber und erzählt in einem anderthalbstündigen Gespräch von seinem Leben und seinen Taten. Er wirkt wie ein normaler und unauffälliger Typ Ende 40, Anfang 50. Durchschnitt. Doch Jakobs ist alles andere als ein durchschnittlicher Typ. Er hat viele Jahre lang zahlreiche Straftaten begangen. Und an einem Tag im August 1995 wird er schließlich zum Mörder.

An jenem Tag erschießt er einen Menschen, verletzt einen anderen schwer. Kurz danach wird er verhaftet und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. „Damit endete meine kriminelle Karriere, endlich wurde ich für mein Tun zur Rechenschaft gezogen“, resümiert Jakobs. Er glaubt nicht, dass er auf anderem Weg den Absprung geschafft hätte. In „Santa Fu“, der Justizvollzugsanstalt für Strafgefangene mit längeren Freiheitsstrafen sowie für Sicherungsverwahrte in Hamburg-Fuhlsbüttel, sitzt er seine Haftstrafe ab. Nach 19 Jahren kommt er vorzeitig frei, zunächst auf Bewährung.

„Heute bin ich ein anderer Mensch“, betont Jakobs. Während seiner Zeit in der JVA erkennt er allmählich, dass er etwas ändern muss. Doch „das ging nicht von jetzt auf gleich, das war ein langer Weg.“ Jakobs macht eine Sozialtherapie, führt Gespräche mit Psychologen und absolviert eine Ausbildung.

Sein Leben hat sich seither komplett gewandelt. Seit vielen Jahren engagiert er sich mit seinem Verein „Gefangene Helfen e. V.“ in der Kriminalitätsprävention und gibt z. B. Vorträge an Schulen oder auch Anti-Gewalt-Training. So möchte er Kindern und Jugendlichen helfen, „nicht auf die schiefe Bahn zu geraten“ und verhindern, dass sie den Weg einschlagen, den er eingeschlagen hat.

Jakobs spricht im Gespräch mit dem P-Seminar sehr offen und sehr reflektiert über sein Leben und seine Taten, versucht nicht ein einziges Mal sein Tun zu rechtfertigen. Das fällt allen Seminaristen auf. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigt im Gespräch vor allem, wie man mit der Schuld leben kann, einem anderen Menschen das Leben genommen zu haben. Jakobs macht klar, dass ihn die Tat nie losgelassen hat, noch heute verfolgt. Wiedergutmachen könne er das nie, das hebt er mehrmals hervor. Durch sein Engagement in der Kriminalitätsprävention wird er immer wieder mit seinen Taten konfrontiert. Das hilft ihm, das zu verarbeiten. Aber seine Taten lassen ihn bis heute nicht los.

Jakobs spricht auch offen über seine harte Zeit in der JVA. Zu lernen, nicht mehr selbst über sich bestimmen zu können und andere über sich bestimmen zu lassen, das sei schwer gewesen zu akzeptieren. Darüber hinaus kritisiert er die Zustände in deutschen Gefängnissen und stellt fest, dass viel zu wenig für eine erfolgreiche Resozialisierung der Gefangenen getan wird. So gebe es beispielsweise viel zu wenig psychologische Betreuung für die Inhaftierten. Laut einer Studie wird knapp die Hälfte der verurteilten Täter in Deutschland wieder rückfällig – bei Mord und Totschlag liegt die Quote gar höher. Doch Jakobs hat es geschafft.

 

Das Seminar bedankt sich ganz herzlich beim Förderverein der Schule, der die Veranstaltung und somit den gemeinnützigen Verein „Gefangene Helfen e. V.“ durch einen finanziellen Beitrag unterstützt hat.

 

12.10.2022

das P-Seminar Ethik

unter Leitung von Frau Bretzner

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium unter dem Motto „Es wird BUNT im Straßen-Grau!“


 

Dass das Artensterben der Insekten unabsehbare Auswirkungen auf unser Ökosystem hat, weiß mittlerweile jeder, und dass wir uns aus der Verbindung Mensch-Tier-Nahrung-Lebensraum nicht einfach herausnehmen oder gar „heraus kaufen“ können, sollte mittlerweile ebenfalls jedem bewusst sein. Ganz in diesem Sinne bereicherte die Umwelt-AG „Grünkraftwerk“ des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Röthenbach an der Pegnitz unter der Leitung von Sonja Lieb den Schulalltag mit einer Pflanz-Aktion der besonderen Art: -> Es wird BUNT im Straßen-Grau!

Der Förderverein des Gymnasiums war begeistert von der Idee, besorgte das Pflanz-Material und es entstand in enger Zusammenarbeit mit der Umwelt- und Klimaschutzbeauftragten der Stadt Röthenbach, Dr. Katharina Pöhler, ein Konzept, mit dem auf Teilen des öffentlichen Grüns und auf bisher kargen Flächen nun Blühwiesen und Insektenoasen entstehen sollen! Ende Mai bastelte die Unterstufe des Gymnasiums Blumenmurmeln, kleine Seedballs, die im Bereich des Eingangs zur Sporthalle eingebracht wurden, und ein Trupp von 50 Schülern der Mittelstufe bepflanzte den kompletten Streifen entlang der Grünthalstraße mit Blumensamen. Mehr als 15 heimische Sorten wie Borretsch oder wilde Malve sollen nun auch hier bei uns den Nützlingen wie Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen ein vielfältiges Blütenangebot machen, denn gerade in unseren Städten finden Bienen und andere bestäubende Insekten immer weniger Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Wir versiegeln die Flächen mit Bebauung oder Schottergärten, wir verdrängen die Pflanzen und damit auch die Nahrungs- und Energiequellen für diese Insekten, wir verkleinern stetig ihren Lebensraum – aber eigentlich brauchen wir die Insekten ganz dringend, denn nur durch ihre Bestäubungsleistung reifen unsere Kulturfrüchte wie Erdbeeren, Gurken und Tomate – Windbestäubung reicht hierfür einfach nicht aus!

Die Schüler der Umwelt-AG des Geschwister-Scholl-Gymnasiums haben es uns vorgemacht, denn es ist eigentlich ganz einfach: „Wir wachsen zusammen“! Alle halfen zusammen, das ganze Gymnasium, Hand in Hand von der 5. Klasse bis zum Abiturjahrgang, denn jeder Quadratmeter zählt! Auch kleine Flächen leisten einen wichtigen Beitrag, um die heimischen Insekten, Wildbienen, Honigbienen und andere Tiere zu unterstützen und damit die Artenvielfalt zu stabilisieren und zu erhöhen. Die Umwelt-AG hat dafür die ganze Schule mobilisiert, jeder hat seinen kleinen Beitrag geleistet und dank der ersten regnerischen Tage konnten bereits die ersten Pflanzen keimen.

Die Flächen sind mit Plakaten gekennzeichnet – schauen Sie doch einfach mal vorbei!

Vielen Dank an alle Beteiligten, v.a. auch an die Stadtgärtnerei, den Bauhof und an unsere Kunstlehrerin Frau Korn, die mit der Q12 die Samen-Tüten entwarf.

 

Für den Förderverein des Geschwister-Scholl-Gymnasiums

Esther Krüll, 1. Vorsitzende

Der Berufsbasar 2022 – oder der Beweis, dass Veranstaltungen interessant sein können, auch wenn man es gar nicht erwartet


 

Nachdem der letztjährige Berufsbasar coronabedingt online war, fand die diesjährige Veranstaltung am 19. Mai heuer erfreulicherweise wieder vor Ort statt.

Dabei hatten die Schüler:innen die Auswahl aus folgenden Angeboten:

  1. Gehobener und mittlerer Polizeivollzugsdienst in der Bundespolizei
  2. Möglichkeiten bei der Bayrischen Landespolizei
  3. IT-Projektleitung
  4. Architektur
  5. Studium der Informatik und Ausbildung für Kaufleute
  6. Rechtsanwalt / Juristische Ausbildung
  7. E-Commerce Management
  8. Tätigkeit als Personaldisponent:in
  9. Anästhesie und Notärztlicher Dienst
  10. Sportwissenschaft
  11. Möglichkeiten für Naturwissenschaftler und Mediziner in der Pharmaindustrie
  12. Wirtschaftsingenieur
  13. Duales Studium und duale Ausbildung (Ausbildungsoffensive Bayern)
  14. Grundschullehramt
  15. Möglichkeiten am Klinikum Nürnberg

Unser Basar bietet eine praxisorientierte Lebensberatung auf mehreren Ebenen. Man munkelt, dass manch ein:e Teilnehmer:in bei der Veranstaltung nicht nur eine Vorstellung über mögliche Berufswege sondern auch die eines Traumpartners gefunden haben soll…

Insofern war das Feedback der Teilnehmer:innen positiv, wenn auch positiv überrascht – denn die meisten Schüler:innen waren wohl ohne große Erwartungen an den Abend gekommen und konnten durch die kompetenten Referent:innen einen tollen Einblick in die verschiedenen Berufe erhalten.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Vortragenden – und auch an Herrn Bretzner als Organisator von Seiten der Schule.

Ebenso ein großer Dank an Frau Pfeil und die jungen Damen des Schülercafés „Lazy´s“, die uns mit Getränken versorgten und unsere Feedbackrunde nach der Veranstaltung mit liebevoll gestalteten Häppchen aufwerteten.

Da von mehreren Seiten angeregt wurde, das Angebot zukünftig noch vielfältiger zu gestalten, haben wir uns vorgenommen, im nächsten Jahr neben den Eltern und Bekannten auch lokale Firmen für die Teilnahme anzufragen.

 

Nicole Götting und Sonja Spitzmüller im Namen des Elternbeirates

Ausflug der Klasse 5a zum Erlebnisbauernhof


 

Am 28. April 2022 hatten wir, die Klasse 5a, etwas Aufregendes und Spannendes vor: Zusammen mit unserer Geographielehrerin Frau Bretzner und unserer Englischlehrerin Frau Rösl fuhren wir nach Erlangen und besuchten den Erlebnisbauernhof von Familie Eichenmüller.

Heidi Eichenmüller und ihr Mann bewirtschaften den Hof gemeinsam. Zwischen Erlangen-Eltersdorf und Erlangen-Tennenlohe werden neben Milchvieh und Kälberaufzucht etliche Hektar Ackerland und Wiesen von den beiden bewirtschaftet.

Vom Bahnhof erreichten wir nach einem 10-minütigen Spaziergang den Hof, wo uns schon Heidi und ihr Hofhund Betsy erwarteten. Sie begrüßten uns und wir sollten alle laut unsere Namen rufen. Manchmal antwortete uns eine Kuh aus dem Stall mit einem lauten „Muh“.

Danach bekamen wir eine Hofführung. Zunächst ging es zu den Kälbern. Das jüngste Kalb war gerade einmal sechs Tage alt. Besonders gut gefallen hat uns allen, dass wir den kleinen Kälbchen ein neues Strohbett machen durften.

Anschließend zeigte Heidi uns die 68 Kühe im Stall und erzählte uns viel über ihre Kühe. So haben wir z. B. erfahren, dass eine Kuh bis zu 150 Liter Wasser am Tag trinkt. Im Stall roch es nicht so gut, aber mit der Zeit gewöhnten wir uns daran und hatten viel Spaß beim Füttern der Tiere. Immer wieder haben uns die Kühe abgeschleckt, das hat uns gefallen.

Nach einer kleinen Frühstückspause gab es für uns Aufgaben an verschiedenen Stationen. Wir zählten die Kühe und Jungtiere auf dem Hof und erfühlten Getreide in Stoffsäckchen. Außerdem überlegten wir, welche Milchprodukte es gibt, und schüttelten aus Sahne Butter. Die beste Station jedoch war das Melken. Doch keine Angst – die Kühe mussten nicht unter unseren Melkkünsten leiden. Wir melkten nur Wasser an einem Melk-Eimer.

Nach so viel Mühe waren wir alle hungrig. Zum Glück durften wir mit unserer selbstgemachten Butter leckere Schnittlauchbrote zubereiten.

Frisch gestärkt ging es zur vollautomatischen Melkanlage, die uns Heidi erklärte. Die Kühe merken selbst, wenn sie gemolken werden müssen und gehen dann zur Melkstation im Stall. Für die Bauern ist das eine große Arbeitserleichterung. Die Milch fließt direkt in Milchtanks, wo sie gekühlt wird und später vom Milchlaster abgeholt wird.

Bevor wir uns auf den Weg nach Hause machen mussten, durften wir uns noch ein bisschen am Hof umschauen, mit Betsy spielen und uns am Hof-Häusla mit Milch oder Eis versorgen. Dann fuhren wir zurück nach Röthenbach.

Es war eine tolle Idee von Frau Bretzner zum Erlebnishof Eichenmüller zu gehen. Wir konnten viel Interessantes lernen und selbst aktiv werden. Mit Stroh und Stallgeruch in den Klamotten ging der Ausflug zu Ende. Gerne würden wir diese Exkursion noch einmal machen!

 

(Klasse 5a)