Zu Besuch bei ‚Sumitomo Demag‘ in Schwaig


 

Zu Besuch bei ‚Sumitomo Demag‘ in Schwaig

 

Am 23. Mai 2017 besuchten wir Schüler der Klasse 8D mit Herrn Bretzner und Herrn Scherz die Firma ‚Sumitomo Demag‘ in Schwaig.

Ein Einblick in das Unternehmen     

Der Ausbildungsleiter der Kunststoffspritzgießmaschinenbaufirma, Herr Bassimir, begrüßte uns herzlich am Tor des Unternehmens und gab uns anhand einer anschaulichen Präsentation einen ersten Einblick in die Firma. Wir durften erst einmal den weltweiten Ölverbrauch von Kunststofffirmen schätzen und einigten uns in der Klasse auf die Prozentzahl 70. Wir erfuhren danach, dass wir mit unserer Schätzung aber um ganze 65 Prozent daneben lagen, denn der weltweite Ölverbrauch von Kunststofffirmen beträgt gerade einmal fünf Prozent. Schließlich erfuhren wir, dass Kunststoff grundsätzlich auch recycelt werden könnte, was wir noch nicht wussten. Aber da wir ja eine Wirtschaftsklasse sind, ging es bald eher um wirtschaftliche Aspekte der Firma. Herr Bassimir zählte uns ein paar der Wirtschaftsbereiche auf, denen sie ihre Spritzgussmaschinen liefern. Darunter sind beispielsweise die Automobilindustrie, die Medizinindustrie (z.B. Einwegspritzen), die technische Industrie (z.B. Anschlüsse), die Konsumgüterindustrie (z.B. Zahnbürsten – alles für den täglichen Konsum) und die Verpackungsindustrie (z.B. Flaschendeckel). Nachdem uns der Nutzen dieser Maschinen erläutert worden war, wurde uns in der Präsentation eine Maschine gezeigt, die Flaschendeckel produziert. In 1,8 Sekunden soll diese Maschine vielerlei Schraubverschlüsse hervorbringen. Das war spannend, weil es eine ziemlich lange Reihe an Arbeitsschritten benötigt, wie uns erklärt wurde.

Über die Firma

Die Firma selbst hat weltweit rund 3.000 Mitarbeiter und kommt ursprünglich aus Japan. ‚Sumitomo Demag‘ besteht aus vier Werken in Japan, Deutschland und China und hat bereits auch schon zahlreiche Tochterunternehmen. So ist die Firma aus Schwaig der fünftgrößte Spritzgießmaschinenhersteller. In Schwaig fing zuerst alles klein an – von Elektrotechnik zu Maschinenbau. Danach wurden zur Vereinfachung der Produktion neue Innovationen eingeführt. In den 70er Jahren wurde das Unternehmen verkauft und hat sich letztendlich mit ‚Sumitomo Demag‘ zusammengeschlossen.

Auch Abiturienten lassen sich in Schwaig bei ‚Sumitomo Demag‘ ausbilden, zum Beispiel als Fachinformatiker/-in, als Industriekaufmann/-frau oder Mechatroniker/-in.

Kreative Aufgabe

Nach den vielen Informationen rund um die Firma durften wir unsere Kreativität unter Beweis stellen, indem wir aus zehn Blättern Papier eine stabile Brücke bauen sollten, die das Gewicht einer Getränkeflasche aushalten musste. Zudem waren folgende Kriterien zu beachten: gutes Aussehen, Stabilität und Nachhaltigkeit. In kleinen Arbeitsgruppen stellten wir fest, dass diese Aufgabe war gar nicht so einfach ist.

Geschäftsprozesse in der Theorie und Praxis

Nach der praktischen Einheit veranschaulichte uns Frau Müller mit der Firmen-Website die Geschäftsprozesse des Unternehmens. Wir wurden über kaufmännische Fachbegriffe informiert, über die Organisation sowie die IT des Unternehmens. Anschließend stellte Frau Müller uns den Vertriebsprozess in einer vertieften Erklärung dar.

Um die theoretischen Informationen auch in der Praxis umgesetzt zu sehen, wurden wir von Herrn Bassimir in die Fertigungshalle geführt und konnten uns die Arbeit vor Ort genau anschauen. Während der Führung kamen wir an zahlreichen großen Maschinen vorbei. Wir wurden über die Produktion, die zum Teil unter Hochdruck stattfindet, und die einwandfreie Entsorgung des Mülls informiert sowie über die Wichtigkeit der äußeren Form und die Gleichheit der Produkte. Wir konnten uns die verschiedenen Aufbauprozesse ansehen, die alle per Hand von den Mitarbeitern durchgeführt werden. Dieses Jahr wurden Maschinen im Wert von rund 11,5 Millionen Euro verbaut. Schließlich erklärte uns Herr Bassimir während der Führung etwas über die einzelnen Produktionsabteilungen, darunter auch den Lieferbereich. Jede Abteilung hat ihre eigene Aufgabe und ihre eigenen Teilbereiche. Der Wert der Maschinen in unterschiedlichen Größen in den Produktionsabteilungen beginnt bei ungefähr 60.000 Euro.

Am Schluss der Führung gelangten wir in das Lager. Es besteht aus 80.000 Lagerfächern und ist komplett automatisiert.

An diesem Tag erlebten wir die Prozesse eines Unternehmens vom Kundenauftrag bis zur Lieferung in der Praxis. Es war spannend und interessant zu sehen, wie ein solches Unternehmen funktioniert und wie viele Aufgaben damit verbunden sind.

 

Franziska Kolb, 8D